Die Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Europapreis 2010 ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre für außerordentliche Verdienste im europäischen Einigungsprozess verliehen.
Merkel betonte bei der Entgegennahme im Bundeskanzleramt, die Auszeichnung sei ihr Ansporn, mit ihrer Arbeit für Europa engagiert fortzufahren. Sie wies dabei auf die gerade durch die gemeinsame Währung erreichte Vertiefung der europäischen Integration hin. "Wir werden jetzt natürlich dafür kämpfen, dass diese Währung stark ist, dass sie auf den internationalen Märkten bestehen kann, dass sie verbunden ist mit einer hohen Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union und einem großen sozialen Zusammenhalt und einem klaren Wertefundament."
Merkel würdigte zugleich das beständige Arbeiten der Europa-Gesellschaft für die europäische Idee und den europäischen Einigungsprozess.
"Kraftvolles Engagement"
Die Europa-Gesellschaft begründet die Preisvergabe mit dem kraftvollen Engagement der Bundeskanzlerin und ihren ausgleichenden Interventionen bei der vertraglichen Weiterentwicklung der Europäischen Union.
Hervorgehoben werden vor allem Merkels entscheidende stabilitätsorientierte Beiträge, um die Zukunft des europäischen Projektes zu sichern.
Mit Merkel wird bereits dem zweiten deutschen Regierungschef (nach Helmut Kohl 1990) dieser Preis zuerkannt. Letzer Preisträger im Jahr 2008 war der frühere polnische Außenminister und jetzige Deutschland-Beauftragte der polnischen Regierung, Władysław Bartoszewski.
Der Europapreis geht auf den Diplomaten, Philosophen und Publizisten Richard Coudenhove-Kalergi zurück. Dessen Familie war in mehreren europäischen Ländern verwurzelt. Im Jahr 1922 gründete Coudenhove-Kalergi die Paneuropa-Union, die älteste europäische Einigungsbewegung, der unter anderem Albert Einstein und Konrad Adenauer angehörten. Er wird damit als Begründer der modernen demokratischen Europa-Idee betrachtet.
Die Coudenhove-Kalergi-Stiftung wurde 1978 von der Paneuropa-Union zur Stärkung der europäischen Einigungsidee ins Leben gerufen. 2008 wurde sie in eine Gesellschaft mit Sitz in Wien umgewandelt.
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