Mittwoch, 29. August 2018

ONE | ONE-Mitgründer Bono trifft Kanzlerin Angela Merkel vor ihrer Afrika-Reise

ONE | ONE-Mitgründer Bono trifft Kanzlerin Angela Merkel vor ihrer Afrika-Reise





ONE-Mitgründer Bono trifft Kanzlerin Angela Merkel vor ihrer Afrika-Reise


Bono: „Merkels Afrika-Reise ist entscheidend, auch für Europa”
Berlin, 29. August 2018. Wenige Tage vor dem Beginn der Europa-Tour der Band U2 in Berlin traf Bono, U2-Leadsänger und Mitgründer der Entwicklungsorganisation ONE, Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten, insbesondere in Subsahara-Afrika. Das Treffen fand einen Tag vor der dreitägigen Afrika-Reise der Bundeskanzlerin nach Ghana, Nigeria und Senegal statt.
Nach dem Treffen lobte Bono, der heute einen Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Titel „Europa ist ein Gedanke, der zum Gefühl werden muss“ veröffentlicht hat, die deutsche Kanzlerin für ihre entschlossene Verteidigung eines wertebasierten Europas:
„Wenn wir wollen, dass Europa erfolgreich ist, brauchen wir starke Partnerschaften nach außen und starke Partnerschaften nach innen. Afrika ist, so wie wir, eine Kontinentalunion und unser Nachbar, der nur sieben Kilometer entfernt liegt. Wir müssen uns den gemeinsamen Herausforderungen stellen und die Chancen bestmöglich nutzen, die unsere miteinander verknüpfte Zukunft bietet. Die Kanzlerin vertritt diese Denkweise schon lange und reist diese Woche nach Afrika, um dazu beizutragen, das wirtschaftliche Potential des Kontinents zu erschließen. Sie hat heute mit Nachdruck die strategische Bedeutung unterstrichen, die eine bessere Partnerschaft mit den afrikanischen Ländern für Deutschland und Europa hätte.”
Bono weiter: „Mittlerweile begreifen alle, dass Europas und Afrikas Schicksal eng miteinander verknüpft sind. Wir können nur zusammen in Wohlstand leben oder zusammen leiden; wir können nur gemeinsam gewinnen oder gemeinsam verlieren. Wir brauchen gute Menschen, die sich dieser Herausforderung stellen, denn wenn sie es nicht tun, werden es andere tun.”
ONE setzt sich aktuell für einen starken Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ein, dem Siebenjahres-Budget der EU (2021-2027). Die EU ist einer der wichtigsten Akteure im Kampf gegen extreme Armut. Zusammen mit ihren Mitgliedsstaaten ist sie der mit Abstand größte Geber von Entwicklungsgeldern weltweit. Die EU muss das historische Potential dieses Haushalts nutzen, denn nur drei Jahre später wird die Weltgemeinschaft Bilanz ziehen über die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs, Sustainable Development Goals). Für den kommenden MFR fordert ONE daher, 40 Milliarden Euro mehr für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden, als im laufenden MFR verbucht ist. Diese Gelder sollten vor allem den Ländern, Menschen und Bereichen zugutekommen, die den größten Bedarf haben. Damit trägt der MFR zu einer stabileren und wohlhabenderen Zukunft Europas und Afrikas bei.
Bono fügt hinzu: „Auf europäischer Ebene kann das EU-Budget ein entscheidender Beitrag für eine neue Ära der Beziehungen zwischen Europa und Afrika sein, von dem beide Kontinente profitieren. Abgesehen davon, dass sie strategische Ziele abbilden, sind Haushaltsbudgets auch moralische Dokumente. Der Mehrjährige Finanzrahmen Europas muss zeigen, wofür Europa einsteht, nicht wogegen.“
ONE fordert die Bundesregierung auf, eine echte Partnerschaft mit Afrika zu entwickeln. Diese sollte sowohl Entwicklungszusammenarbeit umfassen, als auch aktuelle Herausforderungen beim Handel, bei der Korruptionsbekämpfung und der Transparenz angehen. Die „G20-Compacts mit Afrika“ können nur der Beginn einer echten Partnerschaft mit Afrika sein. Bis zum Jahr 2050 werden 2,5 Milliarden Menschen in Afrika leben. Die Hälfte von ihnen wird nicht älter sein als 25 Jahre. Um diesen jungen Menschen Perspektiven in ihren Heimatländern zu schaffen, muss sichergestellt werden, dass die 22,5 Millionen Menschen, die dem Arbeitsmarkt jedes Jahr zusätzlich zur Verfügung stehen, eine Beschäftigung erhalten können. Damit diese demografische Entwicklung positiv gestaltet wird, müssen wir in Bildung, Beschäftigung, Beteiligung sowie in globale Gesundheit investieren. Die Bundesregierung sollte ihren Einsatz für globale Gesundheit intensivieren, um ihren Teil dazu beizutragen, damit das dritte Nachhaltige Entwicklungsziel Gesundheit (SDG 3) bis 2030 erreicht wird. Die anstehenden Finanzierungskonferenzen der Global Financing Facility, des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie der Impfallianz Gavi bieten Deutschland dafür konkrete Gelegenheiten.
ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu schaffen. Über 9 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland
Pressekontakt:Karoline Lerche: 030-319 891 576, 0173/24 90 094, karoline.lerche@one.org
Scherwin Saedi: 030/319 891 578, 0152/037 71 429, scherwin.saedi@one.org

ACK: Ökumenischer Rat der Kirchen 2021 in Karlsruhe

ACK: Ökumenischer Rat der Kirchen 2021 in Karlsruhe



Ökumenischer Rat der Kirchen 2021 in Karlsruhe

Marktplatz und Stadtkirche Karlsruhe
Der ÖRK kommt nach Karlsruhe, hier Marktplatz und Stadtkirche, Foto: KTG Karlsruhe Tourismus GmbH
(20.06.2018) Die nächste weltweite Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) wird im Jahr 2021 in Karlsruhe stattfinden. Das hat heute der Zentralausschuss des ÖRK bei seiner Sitzung in Genf entschieden. Die Mehrheit der rund 150 Delegierten hatte für Karlsruhe gestimmt. Mitbewerberin war die südafrikanische Metropole Kapstadt.
Erstmals in der 70-jährigen Geschichte des ÖRK wird die Vollversammlung somit in Deutschland stattfinden. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, begrüßte die Entscheidung des Zentralausschusses. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir als Deutsche die Gastgeber sein dürfen“, sagte er.
Bedford-Strohm, der am Wochenende die Bewerbung Karlsruhes in Genf präsentiert hatte, betonte auch die Bedeutung des Treffens für Europa. „Es wird das erste Mal seit 50 Jahren sein, dass die Weltchristenheit, die im Ökumenischen Rat der Kirchen zusammengeschlossen ist, sich in Europa versammelt. Ich erwarte mir auch für unsere Kirche hier wichtige Impulse für einen lebendigen, fröhlichen und weltzugewandten Glauben davon“, so der Ratsvorsitzende. Nach seiner Gründung im Jahr 1948 in Amsterdam kam die Vollversammlung des ÖRK bislang nur ein weiteres Mal in Europa zusammen, im Jahr 1968 im schwedischen Uppsala.
Der ÖRK repräsentiert mehr als 500 Millionen Christen weltweit aus 350 unterschiedlichen protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen. Die Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des Rates und stellt die Weichen für die Arbeit. Sie findet alle acht Jahre mit etwa 4000 offiziellen Teilnehmenden und internationalen Gästen sowie zahlreichen Angeboten für lokale Gäste statt.
Die Einladung nach Karlsruhe wurde gemeinsam durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und die Evangelische Landeskirche in Baden (EKIBA) ausgesprochen. Sie wird unterstützt durch die Evangelische Kirche der Pfalz, die Evangelische Landeskirche in Württemberg, das Katholische Erzbistum Freiburg, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg, die lokalen christlichen Kirchen in Karlsruhe sowie durch die Union des Églises protestantes d'Alsace et de Lorraine (UEPAL).
Die Veranstaltungen werden in Karlsruhe und Strasbourg stattfinden, womit es sich um die erste grenzüberschreitende Vollversammlung des ÖRK handeln wird.
Text: EKD

Cease the Fire by Zelda Dashiell / AVAILABLE ITUNES

C40 : Zero Waste Declaration

C40 : Zero Waste Declaration







Cities on every continent are rising to the challenge of delivering on the highest ambition of the Paris Agreement. The sustainable, prosperous and liveable cities of the future will ultimately need to be zero-waste cities.
Waste management is one of the primary services that city governments provide and is a sector over which mayors exercise significant authority. The mayors of the world’s great cities recognize that bold action on waste management is key to making our urban centres cleaner, healthier, more resilient and inclusive.
Global waste generation is increasing faster than any other environmental pollutant. Therefore, action in this sector can have a much greater impact on reducing greenhouse gas emissions (GHG) than the current emission inventories suggest. The International Solid Waste Association estimates that when all waste management actions, including disposal, recycling, composting and treatment, are considered, the waste sector could cut 10 to 15% of GHG emissions globally. When actions to reduce waste generation are also taken into account, the sector could reduce up to 20% of the global emissions.
Food waste is a particularly critical issue. Currently, one-third of all the food produced for human consumption is lost or wasted, amounting to 1.3 billion tonnes every year. When food waste decays in landfills, it produces methane, a greenhouse gas 87 times more potent than CO2 at retaining heat in the atmosphere over a 20-year period and already causing 25% of current global warming. Yet when food scraps are separated and treated rather than sent to landfills, they can produce compost to grow new food and enhance the soil’s carbon capture capacity to pull CO2 from the atmosphere. and recover energy through anaerobic digestion and biogas utilization.
For other types of waste, reuse and recycle schemes will not only reduce the amount of waste sent to landfill or incinerators but can create jobs and economic opportunities for social entrepreneurs and vulnerable communities.
Cities are also embracing the concept of the circular economy, by not just reducing the amount of waste disposed of in landfills and incinerators but also working to decouple economic activity from the consumption of finite resources. These cities are taking action to keep resources in the economic system for as long as possible and phase waste out of the system. Circular economy initiatives can protect natural resources, clean the air that citizens breathe and the water they drink, whilst also making cities more efficient, prosperous and competitive.
To deliver our ambitious climate goals, we know that by 2030 we must have transformed our solid waste and material management systems to put us on track for a climate-safe future. That is why, as mayors of world leading cities, we are accelerating the transition towards a zero waste and more regenerative future by taking ambitious, measurable and inclusive actions to reduce municipal solid waste generation and improve materials management in our cities.
We pledge to advance towards zero waste cities by: 
1) reducing the municipal solid waste generation per capita by at least 15% by 2030 compared to 2015; and
2) reducing the amount of municipal solid waste disposed to landfill and incineration by at least 50% by 2030 compared to 2015, and increase the diversion rate away from landfill and incineration to at least 70% by 2030.
To achieve these bold targets, we commit to implement actions such as:
  • Reduce food losses and wasting of food at the retail and consumer levels by decreasing losses along production and supply chains, minimising the production of surplus food, and facilitating safe food donation and by-products for feed production.
  • Implement source separated collection for food scraps and other organics and treatment infrastructure that recovers nutrients, energy and contributes to the restoration of carbon storage capacity in soils.
  • Support the implementation of local and regional policies, such as extended producer responsibility and sustainable procurement, to reduce or ban single-use and non-recyclable plastics and other materials, while also improving goods reparability and recyclability.
  • Increase reduction, reuse, recovery and recycling of construction and demolition materials.
  • Increase accessibility, awareness, scale and inclusivity of reduction, reutilization and recycling programmes and policies for all communities and neighbourhoods, investing in city wide communication and engagement efforts, offering resources in multiple languages, and
  • ensuring benefits are distributed equitably across the city population.
  • Publicly report every two years on the progress the cities are making towards these goals.

Download the declaration in Spanish | French | Portuguese

Sonntag, 26. August 2018

"Pulse of Europe" trifft Kanzlerin Angela Merkel | DOMRADIO.DE - Katholische Nachrichten

"Pulse of Europe" trifft Kanzlerin Angela Merkel | DOMRADIO.DE - Katholische Nachrichten






26.08.2018

"Pulse of Europe" trifft Kanzlerin Angela Merkel"Wir brauchen eine sehr positive klare Haltung aus der Politik"


Neuen Schwung für Europa will die Bürgerbewegung "Pulse of Europe" mobilisieren. Auch die Politik müsse mehr Begeisterung und Emotion zeigen, fordern die Macher. Und treffen am Sonntag Angela Merkel im Kanzleramt.

Der Puls soll weiter schlagen – auch wenn die pro-europäische Bürgerbewegung "Pulse of Europe" derzeit ein wenig im Schatten steht. Hunderttausende Europäer und zehntausende Bundesbürger haben im Frühjahr und Sommer 2017 vor den Wahlen in den Niederlanden und Frankreich auf Marktplätzen für Europa demonstriert.
"Danach ist es in der Tat so gewesen, dass viele die Lage deutlich entspannter eingeschätzt haben", räumt Mitbegründer Daniel Röder am Freitag im Deutschlandfunk ein. "Meines Erachtens zu Unrecht."
Bürgerbewegung im Kanzleramt
Doch jetzt will "Pulse of Europe" einen neuen Anlauf nehmen: Am Sonntagabend trifft Angela Merkel die Macher der überparteilichen Bürgerbewegung im Kanzleramt. Die Zeit drängt: Vermutlich Anfang Juni 2019 wählen die Bürger der Europäischen Union zum neunten Mal das Europäische Parlament.
Röder will Merkel insbesondere ermuntern, mehr positive Energie und Emotion für Europa zu mobilisieren. "Sie ist ja in dem Thema Europa ziemlich drin", betont er. "Wir brauchen aber eine sehr, sehr positive klare Haltung aus der Politik zu Europa, und das muss auch wirklich transportiert werden." Der Aufbruch Europas, der im Koalitionsvertrag steht, sei nicht wirklich zu spüren.
"Inbrunst und volle Überzeugung"
Die Gegengewichte schätzt Röder, der mit seiner Frau Sabine die Idee für die Bürgerbewegung hatte, als sehr stark ein. Diejenigen, die zurück zum Nationalstaat wollten, seien "mit einer wirklichen Inbrunst und voller Überzeugung" unterwegs. In kürzester Zeit hätten sie sich in vielen Ländern, etwa in Italien, Polen und Ungarn, etabliert und seien in Regierungen vertreten.
"Und wenn dem nichts Adäquates entgegengesetzt wird, dann wird es trüb und dunkel in Europa." Bei den anstehenden Wahlen gebe es zum ersten Mal die Gefahr, dass nationalistische Parteien eine signifikante Kraft im Europaparlament würden.
"Proeuropäisches Blut, proeuropäische Idee"
"Und das gilt es unbedingt zu verhindern", so Röder. In Depression will er nicht verfallen: "Nichtsdestotrotz sehe ich auch, wie viel Gegenkraft da ist", sagt er und betont, dass "auch in den genannten Ländern nach wie vor sehr, sehr proeuropäisches Blut, proeuropäische Kraft, proeuropäische Idee ist".
Brexit, Trump, Le Pen, Wilders, AfD: Im Frühjahr 2017 hatte sich eine antieuropäische Stimmung breit gemacht. Die Anwälte Sabine und Daniel Röder wollten nicht zusehen, wie die europäische Idee den Bach runter ging. Sie gründeten einen Verein mit deutscher Zentrale in Frankfurt am Main.
Schnittstelle zwischen Bürgern und Politik
"Demokratie scheitert nie an den Rändern, sondern an der Gleichgültigkeit der Demokraten", so mahnten die Gründer der Bewegung. "Pulse of Europe" breitete sich über Deutschland schließlich in zahlreiche Staaten Europas aus. Sonntag für Sonntag sorgten blaue Fahnen, Banner und Luftballons mit gelben Sternchen auf vielen Marktplätzen - von Berlin bis Porto - für positive europäische Stimmung. Zwischenzeitlich gab es regelmäßige Veranstaltungen in 130 Städten in 20 europäischen Ländern.
Eine eigene Europa-Partei soll allerdings nach Aussage der Verantwortlichen nicht daraus erwachsen, auch weil als Bewegung man viel flexibler reagieren könne. "Pulse of Europe" solle eine Schnittstelle zwischen Bürgern und Politik sein und das europäische Bewusstsein wach halten.
Seit Sommer gehen die Verantwortlichen einen neuen Weg, um das zu schaffen: "Pulse of Europe" ermuntert Bürger, "Hausparlamente" einzuberufen und über europäische Fragen zu diskutieren. Vorbild ist die Bewegung "En marche" von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron: Deren Unterstützer waren vor den Wahlen in Frankreich von Wohnung zu Wohnung gegangen, um mit den Bürgern über Europa zu reden.
Christoph Arens
(KNA)

Andrea Bocelli sings breathtaking rendition of Schubert's “Ave Maria” at World Meeting of Families | ROME REPORTS

Andrea Bocelli sings breathtaking rendition of Schubert's “Ave Maria” at World Meeting of Families | ROME REPORTS

Donnerstag, 23. August 2018

Forstbotanischer Garten in Köln

Pilgerinnen und Pilger von fern und nah feiern 70-jähriges Bestehen des ÖRK — Ökumenischer Rat der Kirchen

Pilgerinnen und Pilger von fern und nah feiern 70-jähriges Bestehen des ÖRK — Ökumenischer Rat der Kirchen



Pilgerinnen und Pilger von fern und nah feiern 70-jähriges Bestehen des ÖRK

Pilgerinnen und Pilger von fern und nah feiern 70-jähriges Bestehen des ÖRK
Rev. Margarithe Veen, Bishop Dr Heinrich Bedford-Strohm and Rev. Dr Olav Fykse Tveit in ecumenical prayer service at the Nieuwe Kerk in Amsterdam. Photo: Albin Hillert/WCC
23. August 2018
Deutsche Fassung veröffentlicht am: 23. August 2018
Hunderte von Menschen aus der ganzen Welt haben sich zu einem ökumenischen Gottesdienst in Amsterdam in der Nieuwe Kerk, einer Kirche aus dem 15. Jahrhundert, zusammengefunden, um das 70-jährige Bestehen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) an dem Ort zu feiern, an dem die Organisation gegründet wurde.
Unter dem Thema „Gemeinsam unterwegs, beten und arbeiten“ feierten die Anwesenden einen Gottesdienst mit besonderer Musik, einem Grußwort vom Rat der Kirchen in den Niederlanden und einer Prozession von Pilgerinnen und Pilgern aus der ganzen Welt. ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit hielt die Predigt und Dr. Agnes Abuom, Moderatorin des ÖRK-Zentralausschusses leitete die Gemeinde im Gebet.
Außerdem fand ein „Gebetsspaziergang“ durch Amsterdam statt, der im Hoftuin der Evangelischen Kirche in Amsterdam begann und auf dem Dam-Platz endete. In der vorangegangenen Woche waren bei einem Pilgerweg für junge Erwachsene junge Menschen aus den Niederlanden und der ganzen Welt zusammengekommen, um Ökumene gemeinsam zu erleben.
Rückblick  und Blick nach vorn
In seiner Predigt zum Thema „Die Liebe Christi drängt uns“ blickte Tveit zurück auf die erste ÖRK-Vollversammlung, die 1948 in Amsterdam stattfand und reflektierte über die schwierigen Fragen, mit denen sich die Delegierten damals beschäftigten.
„Die Botschaft der Vollversammlung von Amsterdam zeigt, dass die Delegierten kühn über die Realität in der Welt sprachen,” sagte er. „Ihr Glaube war eine Hoffnung, entgegen allen Realitäten ihrer vorangegangenen Erfahrungen.”
Gemeinsam glaubten sie, dass Gott die Welt immer noch liebt, so Tveit. „Wir sind dankbar für den Beitrag, den die Kirchen gemeinsam für den Frieden leisten konnten,” sagte er. “ Die Delegierten verstanden, dass sie selbst berufen waren, ein Zeichen der Erfüllung der Verheißung Gottes zu sein.”
Sie wussten, dass die Notwendigkeit von Versöhnung dringlich und zugleich schwierig war, fuhr er fort. „Sie wussten, dass sie berufen waren, Friedensstifter zu sein,” sagte er. „Sie waren überzeugt, dass es zur Überwindung der Kräfte, die die Menschheit spalten und auch die Beziehungen innerhalb und zwischen den Kirchen bedrohen, erforderlich war, dass sie selbst in Liebe vereint sind.”
Herzen und Türen öffnen
In einem Gebet beklagte Aboum die Situation an vielen Orten der Welt, brachte aber auch ihr Vertrauen in die Fähigkeiten der ÖRK-Gemeinschaft zum Ausdruck, Menschen in Frieden zu einen. „Es tut mir weh, wenn ich mitansehen muss, wie die Schöpfung, die du so sehr liebst und an der du dich erfreust, missbraucht und misshandelt wird,“ betete sie. „Ich höre die Schreie der Männer und Frauen; der Jungen und Mädchen auf den Sklavenmärkten; auf der Flucht vor Gewalt; wie sie rufen: „Wo ist Gott?’“
Sie bat um Vergebung dafür, dass wir uns geweigert haben, Fremde als Nachbarn anzunehmen. „Allmächtiger Gott, hilf uns, unsere Herzen und Türen zu öffnen, damit wir deine Liebe mit den materiell Armen teilen, deine Wahrheit in Demut gegenüber den armen Reichen aussprechen; bei den Älteren und Einsamen sind,“ betete sie. „Gott unser Schöpfer, höre unser Gebet und erbarme dich.“
Festgottesdienst (in englischer Sprache)
Symposium (in englischer Sprache)
Friedensspaziergang (in niederländischer Sprache)
Pilgerweg junger Erwachsener (in englischer Sprache)

Finding Jesus in the midst of the Church's sex abuse scandal

WCC celebrates 70 years of worldwide ecumenism

ÖRK feiert 70 Jahre weltweite Ökumene

Botschaft zur Irland-Reise: Papst nimmt am Weltfamilientreffen teil

Mittwoch, 22. August 2018

Alles zur 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung SDGS | BMU

Die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung | BMU


▷ Bill und Melinda Gates veranstalten zweites jährliches Goalkeepers-Event mit Fokus ... | Presseportal

▷ Bill und Melinda Gates veranstalten zweites jährliches Goalkeepers-Event mit Fokus ... | Presseportal






What We Look For in a Fellow - Obama Foundation

What We Look For in a Fellow - Obama Foundation



When we first launched the Fellowship last year, we were blown away by the response we got from people around the world who were helping create transformational change in their communities. Choosing just 20 Fellows from an application pool of 20,000 (!) inspiring candidates was certainly challenging—but as many of you begin to think about your application to this year’s Fellowship, we wanted to provide some insight as to how we made our selections.
To put it simply: the Fellows we selected are deeply embedded in their respective communities, working together to build not just immediate solutions but long-term change.
Take Keith Wattley, a criminal justice reform attorney from Oakland. Keith began his career advocating for better prisoner conditions. But when confronted with the particular plight faced by people serving life sentences, he began an organization, UnCommon Law, to help provide them counselling and support. Thanks to trauma-informed counseling and legal help from Keith’s organization, 192 inmates— many of whom had been locked up for decades—have won parole and rejoined their families and communities.
Beyond changing the lives of those 192 individuals and their families, Keith does his work with an eye toward systemic change for the roughly 200,000 prison inmates serving life sentences in America. Working with lawyers, therapists, prisoners, and family members, UnCommon Law is helping reform broken criminal justice systems and rebuild pathways to rehabilitation. In showing that once-violent individuals are capable of transforming themselves, Keith’s work reminds us that all of us—even the most forgotten—can play a productive role in society.
Ashley Hanson was another inaugural fellow, an artist and theater director who started PlaceBase Productions to help rural artists tell their stories in original, community-driven productions. But Ashley didn’t stop there—she connected these rural artists to each other, creating a community that is working to establish artist-in-residence programs in small towns across the country.
Ashley’s creative process brings communities together to understand the power they hold to work through the challenges they face. By casting community members who may not normally see eye-to-eye, in performances that take place in locations all across a given town, Ashley provides a creative outlet for residents to work together, wrestle with challenging issues, and ultimately build bonds of trust and understanding that help them continue to build strong communities.
Finally, there’s Nedgine Paul Deroly, an educator from Haiti who has begun a movement to build educational equity in her home country. Nedgine founded Anseye Pou Ayiti, an organization that has recruited and trained 110 teachers and recent school graduates to teach more than 5,000 students across 50 Haitian schools. Thanks to her efforts, pass rates in schools touched by her organization have tripled and 80 percent of the teachers trained in the program choose to remain in their communities after their teaching ends, continuing to invest their talents in building a stronger Haiti.
Nedgine’s work illustrates the power of solutions that are created by the communities who are most affected by a given challenge. Anseye Pou Ayiti’s model is inspired by Haitian history and values and informed by Haitians’ own visions for a better educational system. The result is a strong, sustainable, and empowering organization poised to show the world what’s possible.
In each case, these Fellows exemplified our criteria.
They were civic innovators. They didn’t just tackle a problem they wanted to solve, they helped build a community—of people involved and impacted by an issue—to help overcome a systemic challenge.
They were at the tipping point in their work. They had already demonstrated direct and meaningful impact in their communities and gained recognition among their peers for their contributions. But they could take their approaches even further with the right attention, support and network.
They were discipline diverse. They didn’t have the same cookie-cutter backgrounds; they were artists, activists, educators, entrepreneurs—people from all walks of life, employing different methods to improve their communities.
They were talented, but not connected. They hadn’t already benefited from prestigious opportunities or global attention. They had distinct voices, just waiting to ring out.
And finally, they were good humans. They were authentic, ethical, inclusive, collaborative—people motivated by the powerful desire to help others.
If you share that desire—and if the qualities we’ve laid out here describe you and the work you’ve done—please apply to join the next class of Obama Fellows by September 18, 2018.
We can’t wait to be blown away once again.

Montag, 20. August 2018

Schreiben von Papst Franziskus an das Volk Gottes (20. August 2018) | Franziskus

Schreiben von Papst Franziskus an das Volk Gottes (20. August 2018) | Franziskus






 SCHREIBEN VON PAPST FRANZISKUS
AN DAS VOLK GOTTES

»Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit« (1 Kor 12,26). Diese Worte des heiligen Paulus hallen mit Macht in meinem Herzen wider, wenn ich mir wieder einmal das Leiden vergegenwärtige, das viele Minderjährige wegen sexuellem wie Macht- und Gewissensmissbrauch seitens einer beträchtlichen Zahl von Klerikern und Ordensleuten erfahren haben. Es ist ein Verbrechen, das tiefe Wunden des Schmerzes und der Ohnmacht erzeugt, besonders bei den Opfern, aber auch bei ihren Familienangehörigen und in der gesamten Gemeinschaft, seien es Gläubige oder Nicht-Gläubige. Wenn wir auf die Vergangenheit blicken, ist es nie genug, was wir tun, wenn wir um Verzeihung bitten und versuchen, den entstandenen Schaden wiedergutzumachen. Schauen wir in die Zukunft, so wird es nie zu wenig sein, was wir tun können, um eine Kultur ins Leben zu rufen, die in der Lage ist, dass sich solche Situationen nicht nur nicht wiederholen, sondern auch keinen Raum finden, wo sie versteckt überleben könnten. Der Schmerz der Opfer und ihrer Familien ist auch unser Schmerz; deshalb müssen wir dringend noch einmal unsere Anstrengung verstärken, den Schutz von Minderjährigen und von Erwachsenen in Situationen der Anfälligkeit zu gewährleisten.
1. Wenn ein Glied leidet …
Vor einigen Tagen wurde ein Bericht veröffentlicht, in dem die Erfahrungen von mindestens tausend Personen beschrieben werden, die im Zeitraum der letzten siebzig Jahre Opfer von sexuellem wie Macht- und Gewissensmissbrauch durch Priester wurden. Auch wenn man sagen kann, dass der größte Teil der Fälle die Vergangenheit betrifft, sind wir uns doch im Laufe der Zeit über den Schmerz vieler Opfer bewusst geworden und müssen feststellen, dass die Wunden nie verschwinden und uns mit Nachdruck verpflichten, diese Gräueltaten zu verdammen, wie auch die Anstrengungen zu bündeln, um diese Kultur des Todes auszumerzen; die Wunden „verjähren nie“. Der Schmerz dieser Opfer ist eine Klage, die zum Himmel aufsteigt und die Seele berührt, die aber für lange Zeit nicht beachtet, versteckt und zum Schweigen gebracht wurde. Doch ihr Schrei war stärker als alle Maßnahmen, die danach strebten, ihn zum Schweigen zu bringen, oder auch versucht haben, ihn mit Entscheidungen zu beruhigen, die seinen Schmerz vergrößerten, weil sie in Komplizenschaft gerieten. Ein Schrei, den der Herr gehört hat. Er lässt uns wieder einmal sehen, auf welcher Seite er steht. Der Lobgesang der Maria geht nicht fehl und durchläuft die Geschichte wie eine Hintergrundmusik weiter; denn der Herr denkt an seine Verheißung, die er unseren Vätern gegeben hat: »Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen« (Lk 1,51-53). Und wir schämen uns, wenn wir uns bewusst werden, dass unser Lebensstil das verleugnet hat und verleugnet, was wir mit unserer Stimme aufsagen.
Mit Scham und Reue geben wir als Gemeinschaft der Kirche zu, dass wir nicht dort gestanden haben, wo wir eigentlich hätten stehen sollen, und dass wir nicht rechtzeitig gehandelt haben, als wir den Umfang und die Schwere des Schadens erkannten, der sich in so vielen Menschenleben auswirkte. Wir haben die Kleinen vernachlässigt und allein gelassen. Ich mache mir die Worte des damaligen Kardinal Ratzingers zu eigen, der bei dem für den Karfreitag im Jahr 2005 verfassten Kreuzweg sich mit dem Schmerzensschrei so vieler Opfer verband und mit Nachdruck sagte: »Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die im Priestertum ihm ganz zugehören sollten? Wie viel Hochmut und Selbstherrlichkeit? Wie wenig achten wir das Sakrament der Versöhnung, in dem er uns erwartet, um uns von unserem Fall aufzurichten? All das ist in seiner Passion gegenwärtig. Der Verrat der Jünger, der unwürdige Empfang seines Leibes und Blutes, muss doch der tiefste Schmerz des Erlösers sein, der ihn mitten ins Herz trifft. Wir können nur aus tiefster Seele zu ihm rufen: Kyrie, eleison - Herr, rette uns (vgl. Mt 8, 25)« (Neunte Station, Betrachtung).
2. … leiden alle Glieder mit
Der Umfang und das Ausmaß der Ereignisse verlangt, sich dieser Sache in umfassender Weise mit vereinten Kräften anzunehmen. Obwohl es bei jedem Prozess der Umkehr wichtig und nötig ist, dass man sich des Vorgefallenen bewusst wird, reicht dies in sich selbst nicht aus. Heute sind wir als Volk Gottes gefragt, uns des Schmerzes unserer an Leib und Seele verwundeten Brüder und Schwestern anzunehmen. Wenn in der Vergangenheit die Unterlassung eine Form der Antwort werden konnte, so wollen wir heute, dass die Solidarität, in ihrer tiefsten und anspruchsvollsten Bedeutung, unsere Weise wird, die heutige und zukünftige Geschichte in einem Umfeld zu schreiben, wo die Konflikte, die Spannungen und besonders die Opfer jeder Form von Missbrauch eine ausgestreckte Hand finden können, die sie beschützt und aus ihrem Schmerz erlöst (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 228). Diese Solidarität verlangt ihrerseits von uns, all das anzuprangern, was die Unversehrtheit irgendeiner Person in Gefahr bringen könnte. Es ist eine Solidarität, die zum Kampf gegen jede Art von Korruption, insbesondere der spirituellen, aufruft, »weil es sich um eine bequeme und selbstgefällige Blindheit handelt, wo schließlich alles zulässig erscheint: Unwahrheit, üble Nachrede, Egoismus und viele subtile Formen von Selbstbezogenheit – denn schon „der Satan tarnt sich als Engel des Lichts“ (2 Kor 11,14)« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 165). Der Appell des heiligen Paulus, mit den Leidenden zu leiden, ist das beste Heilmittel gegen jeden Drang, weiterhin unter uns die Worte Kains zu wiederholen: »Bin ich der Hüter meines Bruders?« (Gen 4,9).
Ich bin mir der Bemühungen und der Arbeit bewusst, die in verschiedenen Teilen der Welt unternommen wurden, um die notwendigen Vermittlungen zu gewährleisten und auszuführen, die Sicherheit geben und die Unversehrtheit der Kinder und der Erwachsenen im Zustand der Anfälligkeit schützen. Dazu gehört auch die Verbreitung der „Null-Toleranz-Haltung“ und der Maßnahmen, Rechenschaft zu fordern von allen, die diese Verbrechen begehen oder decken. Wir haben diese so notwendigen Aktionen und Sanktionen mit Verspätung angewandt, aber ich bin zuversichtlich, dass sie dazu beitragen, eine bessere Kultur des Schutzes in der Gegenwart und in der Zukunft zu gewährleisten.
Verbunden mit diesen Bemühungen ist es nötig, dass jeder Getaufte sich einbezogen weiß in diese kirchliche und soziale Umgestaltung, die wir so sehr nötig haben. Eine solche Umgestaltung verlangt die persönliche und gemeinschaftliche Umkehr. Sie leitet uns an, in die gleiche Richtung zu schauen wie der Herr. So sagte der heilige Johannes Paul II.: »Wenn wir wirklich von der Betrachtung Christi ausgegangen sind, werden wir in der Lage sein, ihn vor allem im Antlitz derer zu erkennen, mit denen er sich selbst gern identifiziert hat« (Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte, 49). Lernen zu schauen, wohin der Herr geschaut hat. Lernen dort zu stehen, wo der Herr uns haben will, um das Herz, das in seiner Gegenwart steht, zu bekehren. Zu diesem Zweck helfen Gebet und Buße. Ich lade das ganze heilige gläubige Volk Gottes zu dieser Bußübung des Gebets und des Fastensentsprechend der Aufforderung des Herrn[1] ein. Er weckt unser Gewissen, unsere Solidarität und unseren Einsatz für eine Kultur des Schutzes und des „Nie wieder“ gegenüber jeder Art und jeder Form von Missbrauch.
Es ist unmöglich, sich eine Umkehr des kirchlichen Handelns vorzustellen ohne die aktive Teilnahme aller Glieder des Volks Gottes. Mehr noch: Jedes Mal, wenn wir versucht haben, das Volk Gottes auszustechen, zum Schweigen zu bringen, zu übergehen oder auf kleine Eliten zu reduzieren, haben wir Gemeinschaften, Programme, theologische Entscheidungen, Spiritualitäten und Strukturen ohne Wurzeln, ohne Gedächtnis, ohne Gesicht, ohne Körper und letztendlich ohne Leben geschaffen[2]. Das zeigt sich deutlich in einer anomalen Verständnisweise von Autorität in der Kirche – sehr verbreitet in zahlreichen Gemeinschaften, in denen sich Verhaltensweisen des sexuellen wie des Macht- und Gewissensmissbrauchs ereignet haben –, nämlich als Klerikalismus, jene Haltung, die »nicht nur die Persönlichkeit der Christen zunichte [macht], sondern dazu [neigt], die Taufgnade zu mindern und unterzubewerten, die der Heilige Geist in das Herz unseres Volkes eingegossen hat«[3]. Der Klerikalismus, sei er nun von den Priestern selbst oder von den Laien gefördert, erzeugt eine Spaltung im Leib der Kirche, die dazu anstiftet und beiträgt, viele der Übel, die wir heute beklagen, weiterlaufen zu lassen. Zum Missbrauch Nein zu sagen, heißt zu jeder Form von Klerikalismus mit Nachdruck Nein zu sagen.
Es ist immer gut, sich daran zu erinnern, dass der Herr »in der Heilsgeschichte ein Volk gerettet [hat]. Es gibt keine vollständige Identität ohne Zugehörigkeit zu einem Volk. Deshalb kann sich niemand allein, als isoliertes Individuum, retten, sondern Gott zieht uns an, wobei er das komplexe Geflecht zwischenmenschlicher Beziehungen berücksichtigt, das der menschlichen Gemeinschaft innewohnt: Gott wollte in eine soziale Dynamik eintreten, in die Dynamik eines Volkes« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 6). Deshalb ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um auf dieses Übel, das so viele Leben geraubt hat, zu antworten, es als Aufgabe zu leben, die uns alle als Volk Gottes einbezieht und betrifft. Dieses Bewusstsein, dass wir uns als Teil eines Volkes und einer gemeinsamen Geschichte fühlen, gestattet uns, unsere Sünden und die Fehler der Vergangenheit in einer bußfertigen Offenheit zu erkennen, die fähig ist, sich von innen her erneuern zu lassen. Alles, was man unternimmt, um die Kultur des Missbrauchs aus unseren Gemeinschaften auszumerzen, ohne alle Glieder der Kirche aktiv daran teilhaben zu lassen, wird nicht dazu in der Lage sein, die nötigen Dynamiken für eine gesunde und wirksame Umgestaltung zu erzeugen. Die büßende Dimension des Fastens und des Gebets wird uns als Volk Gottes helfen, uns vor den Herrn und vor unsere verwundeten Brüder und Schwestern zu stellen – als Sünder, die die Verzeihung sowie die Gnade der Scham und der Umkehr erflehen und somit Maßnahmen erarbeiten, die Dynamiken im Einklang mit dem Evangelium erzeugen. Denn »jedes Mal, wenn wir versuchen, zur Quelle zurückzukehren und die ursprüngliche Frische des Evangeliums wiederzugewinnen, tauchen neue Wege, kreative Methoden, andere Ausdrucksformen, aussagekräftigere Zeichen und Worte reich an neuer Bedeutung für die Welt von heute auf« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 11).
Es ist unumgänglich, dass wir als Kirche die von Ordensleuten und Priestern begangenen Gräueltaten wie auch die von all jenen, die den Auftrag hatten, die am meisten Verwundbaren zu behüten und zu beschützen, anerkennen und mit Schmerz und Scham verdammen. Wir bitten um Vergebung für die eigenen und für die Sünden anderer. Das Bewusstsein der Sünde hilft uns, die Fehler, die Vergehen und die in der Vergangenheit verursachten Wunden anzuerkennen, und es gestattet uns, uns zu öffnen und in der Gegenwart stärker für einen Weg erneuerter Umkehr einzusetzen.
Zugleich werden uns die Buße und das Gebet helfen, unsere Augen und unser Herz für das Leiden der anderen zu schärfen und die Begierde des Herrschens und des Besitzens zu besiegen, die so oft die Wurzel dieser Übel sind. Möge das Fasten und das Gebet unsere Ohren öffnen für den leisen Schmerz der Kinder, der Jugendlichen und der Behinderten. Fasten, das uns Hunger und Durst nach Gerechtigkeit schaffen und uns antreiben möge, in der Wahrheit zu wandeln und uns auf alle Rechtsmittel zu stützen, die nötig sind. Ein Fasten, das uns schüttelt und uns dazu bringt, uns mit allen Menschen guten Willens und der Gesellschaft insgesamt in der Wahrheit und in der Liebe zu engagieren, um jede Art von sexuellem wie Macht- und Gewissensmissbrauch zu bekämpfen.
Auf diese Weise werden wir unseren Auftrag deutlich machen können, zu dem wir berufen sind, nämlich »Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit« (Zweites Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Lumen gentium, 1) zu sein.
»Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit«, sagte uns der heilige Paulus. Mittels der betenden und büßenden Haltung können wir in persönlichen und gemeinschaftlichen Einklang mit dieser Mahnung eintreten, auf dass unter uns die Gaben des Mitleids, der Gerechtigkeit, der Vorbeugung und der Wiedergutmachung wachsen mögen. Maria hat es vermocht, am Fuß des Kreuzes ihres Sohnes zu stehen. Sie hat es nicht in irgendeiner Weise getan, sondern sie stand aufrecht und direkt daneben. Mit dieser Haltung bekundet sie ihre Weise, im Leben zu stehen. Wenn wir die Trostlosigkeit erfahren, die uns diese kirchlichen Wunden verursacht, wird es uns mit Maria guttun, „mit Maria mehr im Gebet zu verharren“ (Ignatius von Loyola, Geistliche Exerzitien, 319), indem wir versuchen, in der Liebe und der Treue zur Kirche zu wachsen. Sie, die erste Jüngerin, lehrt uns Jünger alle, wie wir uns angesichts des Leidens des Unschuldigen zu verhalten haben, ohne Ausflüchte und Verzagtheit. Auf Maria zu schauen heißt entdecken lernen, wo und wie wir als Jünger Christi zu stehen haben.
Der Heilige Geist schenke uns die Gnade der Umkehr und die innere Stärkung, damit wir unsere Reue angesichts dieser Verbrechen des Missbrauchs zum Ausdruck bringen können und unsere Entscheidung, sie mutig zu bekämpfen.
Aus dem Vatikan, am 20. August 2018
Franziskus


[1] »Diese Art kann nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden« (Mt 17,21).
[2] Vgl. Schreiben an das pilgernde Volk Gottes in Chile, 31. Mai 2018.