Dienstag, 16. November 2010

Finanzhilfe für Irland: Uneinigkeit unter den Euro-Ländern - News Wirtschaft: Konjunktur - tagesanzeiger.ch

Die EU-Länder haben unterschiedliche Vorstellungen über eine allfällige Finanzhilfe an Irland. Finnland knüpft die Aktivierung des Euro-Rettungsfonds an klare Bedingungen.

Die Suche nach dem Ausweg: Vor dem Ausgang der Bank of Ireland in Dublin.

Die Suche nach dem Ausweg: Vor dem Ausgang der Bank of Ireland in Dublin.
Bild: Keystone

In der Euro-Zone gibt es einem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge Streit über eine mögliche Kredithilfe für Irland. Wie die Zeitung am Dienstag berichtet, widersetzen sich einige Länder dem Drängen der Europäischen Zentralbank (EZB) und grosser Länder wie Deutschland, den EU-Hilfsfonds für die Iren rasch zu aktivieren.

Der gemeinsame Rettungsfonds sei nur für akute Notfälle gedacht, Irland brauche aber bis Mitte 2011 kein Geld, hiess es demnach in finnischen Regierungskreisen. Bevor Geld aus dem Fonds fliesst, müssen alle Euro-Länder zustimmen. In Finnland muss die Regierung das Parlament abstimmen lassen und die Vertrauensfrage stellen.

Finnland fordert Garantien

Der Zeitung «Die Welt» zufolge will Finnland Finanzhilfen für Irland an Bedingungen knüpfen. «Wenn Irland finanzielle Unterstützung braucht, dann wird Finnland von der irischen Regierung Garantien einfordern. Diese Garantien sind nötig, um deutlich zu machen, dass Irland allein für seine Schulden verantwortlich ist», sagte Finanzminister Jyrki Katainen dem Blatt.

Die Finanzminister der Eurozone treffen sich am Dienstag in Brüssel, um unter anderem über die Irland-Krise zu beraten. Das Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise; viele Investoren bezweifeln, dass Dublin seine Schulden zurückzahlen kann. Am Mittwoch folgt ein Treffen der Finanzminister aller 27 EU-Staaten in der belgischen Hauptstadt.

(jak/AFP)

Erstellt: 16.11.2010, 06:49 Uhr

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