Nachfrage nach Redenschreibern steigt
VRdS erfasst Arbeitsspektrum und Auftragslage seiner Mitglieder
Ergebnisse der Umfrage des VRdS unter seinen Mitgliedern
Bonn, 25. November 2010
Redner und Referenten nehmen beim Verfassen ihrer Texte und zur Vorbereitung von Vorträgen immer häufiger die Hilfe professioneller Redenschreiber in Anspruch. Das geht aus einer Umfrage des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) unter seinen rund 450 Mitgliedern hervor.
Demnach hat die Zahl der Anfragen nach kompletten Manuskripten wie auch nach einzelnen Formulierungsvorschlägen sowohl bei festangestellten als auch bei freiberuflich tätigen Redenschreibern zugenommen. Aufträge kommen aus Konzernen und der Bundespolitik, aus dem Mittelstand, von Verbänden und Wissenschaft sowie von teilweise ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitikern.
Aus den Rückmeldungen der Mitglieder geht auch hervor, dass die meisten der festangestellten Redenschreiber (60 Prozent) in Unternehmen, bei Verbänden und in Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen beschäftigt sind. Rund 38 Prozent arbeiten für Parteien, Ministerien und Behörden.
Erfreulich ist aus Sicht von VRdS-Präsident Dr. Vazrik Bazil, dass freiberuflich tätige Redenschreiber, die als Externe beispielsweise von Wirtschaftskonzernen oder Bundesämtern beauftragt werden, immer häufiger direkten Kontakt zum Redner haben. "Eine wirklich gute Rede kann nur verfassen, wer den Redner auch persönlich kennt", so Vazrik Bazil. "Dieser Grundsatz scheint sich in immer mehr Behörden und Unternehmen herumgesprochen zu haben." Noch vor wenigen Jahren mussten Autoren ihre Redetexte oft mit Fachabteilungen und Referenten abstimmen, ohne sie auf den Redner selbst anpassen zu können.
Den Auftraggebern stehen mit Redenschreibern aus dem VRdS erfahrene Fachleute zur Verfügung: Rund ein Viertel der Mitglieder kann mehr als 20 Jahre Erfahrung im Redenschreiben vorweisen. Der Anteil der Autoren mit weniger als fünf Jahren Berufspraxis liegt bei gut 20 Prozent. "Dieser Nachwuchs ist für uns sehr wichtig", erläutert Vazrik Bazil. Berufsanfänger und Seiteneinsteiger erhalten unter anderem durch ein Mentoring-Programm für Redenschreiber die notwendige Unterstützung.
Die meisten Redenschreiber im VRdS haben ein Studium in Fächern wie Germanistik, Jura, Wirtschaftswissenschaften oder Journalistik absolviert. Verbandsmitglieder ohne akademische Ausbildung sind zum Beispiel als Redakteure tätig.
Der VRdS wurde 1998 in Bonn gegründet. Er plädiert für lebendige und verständliche Reden, in denen Informationen und Botschaften glaubwürdig vermittelt werden. Dem Verband gehören derzeit rund 450 Redenschreiber und Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus dem deutschsprachigen Südtirol an. Sie liefern Redemanuskripte und Formulierungsvorschläge und beraten Redner in Politik und Wirtschaft sowie Privatleute und ehrenamtliche Mandatsträger.
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