Samstag, 13. November 2010

Euro-Länder beruhigen Irland-Gläubiger

Euro-Länder beruhigen Irland-Gläubiger

Krise um marode Staatsanleihen - Anleger berfürchten Zahlungsausfall - Finanzminister: „Keine privaten Gelder“


Seoul/Frankfurt. Fünf führende Euro-Länder haben versucht, privaten Gläubigerbanken des schwer verschuldeten Irlands die Angst vor Zahlungsausfällen zu nehmen. Für mögliche Hilfen müssten keine privaten Gelder aufgewendet werden, erklärten die Finanzminister von Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien gestern am Rande des G20-Gipfels in Seoul.
Neue Krisenregeln für den Fall von Staatspleiten würden frühestens von Mitte 2013 an gelten und die bisher ausgegeben Papiere unter keinen Umständen betreffen, hieß es darin.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuvor klargestellt, dass die EU einen staatlichen finanzierten Rettungsschirm aufgespannt habe, um akute Finanzprobleme eines Mitgliedlandes notfalls abzupuffern.
Die Anleihenmärkte nahmen die Zusage positiv auf, auch wenn die verlangten Zinssätze von Wackel-Staaten wie Griechenland oder Irland weiter auf hohem Niveau lagen. So reduzierte sich die Rendite zehnjähriger irischer Staatsanleihen um rund einen halben Prozentpunkt, lag aber nach dem massiven Anstieg in den letzten Tagen immer noch bei rund acht Prozent. Papiere Griechenlands über zehn Jahre notierten weiterhin über elf Prozent Rendite. Die als sicher geltenden deutschen Papiere wiesen eine Rendite von weniger als zweieinhalb Prozent auf.
Die Neuverschuldung Irlands erreicht 2010 sensationell hohe 32 Prozent. Laut Maastricht-Vertrag sind nur 3,0 Prozent erlaubt. Irland hat aber bisher nicht um Finanzhilfe gebeten, erklärte Luxemburgs Regierungschef und Eurogruppen-Vorsitzende Jean-Claude Juncker gestern. Zu Gerüchten, Irland wollen den Rettungsfonds der EU am Wochenende in Anspruch nehmen, sagte er: „Das kann ich nicht bestätigen.“
In der Erklärung von Seoul gehen die fünf EU-Finanzminister auf eine Beteiligung von Investoren wie privaten Anleihebesitzern, Banken oder Versicherungen an einer Staatspleite ein: „Wir stellen hiermit klar, dass dies die derzeit offenen Schulden und die derzeitigen Programme nicht berührt.“ Der rund 750 Milliarden schwere Euro-Krisenfonds sei eingerichtet und würde bei einer Aktivierung keine Beteiligung des Privatsektors erfordern. Irland bedankte sich für die Unterstützung aus Seoul. Die EU-Partner und die G20 hätten Solidarität gezeigt, hieß es in einer Mitteilung des Finanzministeriums. Die Klarheit der Aussagen sei „höchst willkommen“. - dpa


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