Donnerstag, 20. Oktober 2011

Legg Mason-Tochter ClearBridge über die Dividendenpolitik in den USA


Etwa 76 Millionen Menschen ziehen sich in den USA demnächst aus dem Erwerbsleben zurück. Oft mit zu wenigen Rücklagen. Dadurch steigt der Bedarf an Altersvorsorge, der US-Unternehmen zwingt, ihre Dividendenpolitik anzupassen, sagt Peter Vanderlee, Managing Director bei der Legg Mason-Tochter ClearBridge Advisors.  Ein Trend, der sich belegen lässt – im zweiten Quartal 2011 sind die US-Dividendenzahlungen um 32,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Auch ein Zeichen dafür, dass viele US-Unternehmen über reichlich Liquidität verfügen und ihre Bilanzen so solide wie schon lange nicht mehr sind, erläutert Vanderlee.Hier lesen Sie den vollständigen Marktkommentar von ClearBridge Advisors. 


Legg Mason-Tochter ClearBridge Advisors 

Babyboom-Generationen schreien nach Dividenden

11. Oktober 2011: Der steigende Bedarf an Altersversorgung in den USA zwingt US-Unternehmen, ihre Dividendenpolitik anzupassen. Und davon wiederum profitieren dividendenorientierte Anleger vermutlich auf Jahre hinaus, meint Peter Vanderlee, Managing Director bei der Legg Mason-Tochter ClearBridge Advisors.

Bisher waren Dividendenzahlungen an Aktionäre bei US-Firmen eher unbeliebt, erläutert Vanderlee. Nun aber, da Abermillionen Babyboomer nach und nach ohne ausreichende Absicherung in Rente gehen, bleibt den amerikanischen Unternehmen nach seinem Dafürhalten nichts anderes übrig, als den Kurs zu ändern und auf die steigende Nachfrage zu reagieren.

"Etwa 76 Millionen Babyboomer ziehen sich demnächst aus dem Erwerbsleben zurück, haben aber zu wenige Rücklagen. 

Auch institutionelle Anleger wie Pensionsfonds sowie öffentliche und private Stiftungen verfolgen zunehmend eine Dividendenstrategie, um höhere laufende Erträge aus ihren Investments zu generieren. 

Schon jetzt wird deutlich, dass die Unternehmen diesen Wünschen nachkommen: Microsoft zum Beispiel hat seine Dividende kürzlich um 25 % angehoben. 

Und der Trend ist nicht nur auf die ganz Großen beschränkt, sondern wir beobachten mittlerweile überall ähnliche Ansätze," so der ClearBridge Portfoliomanager Vanderlee.

Vanderlee kann das auch belegen: im zweiten Quartal 2011 etwa sind die US-Dividendenzahlungen im Vorjahresvergleich um 32,5 % gestiegen. 

Dass mehr Unternehmen Dividenden zahlen oder erhöhen konnten, zeigt nach seiner Einschätzung, wie viele von ihnen nach dem Krisenjahr 2008 ihre Bilanzen saniert haben.

"Viele US-Firmen verfügen über reichlich Liquidität und ihre Bilanzen sind so solide wie seit Jahrzehnten nicht mehr", kommentiert Vanderlee. 

"Hohe Barreserven und die Entschuldung der Bilanzen nach der Finanzkrise im Jahr 2008 geben den Unternehmen genügend finanziellen Spielraum, um einerseits die Dividenden anzuheben, andererseits aber auch deren Nachhaltigkeit zu verbessern. Außerdem erwirtschaften viele Firmen gesunde freie Cashflows, die die Stabilität der Dividenden zusätzlich erhöhen."

Das ist aber noch nicht alles, so Vanderlee. Denn trotz steigender Dividenden bleiben die Unternehmensbewertungen (KGVs) relativ bescheiden. 

"Die Bewertungen sind niedrig und attraktiv - wir müssen für die Unternehmen nicht viel bezahlen", erläutert er. "Längerfristig lag das durchschnittliche KGV des S&P 500 bei 17, das heißt deutlich über dem heutigen KGV von 12. Es besteht also neben den steigenden Dividenden durchaus die Chance auf langfristigen Vermögenszuwachs", so Vanderlee.

Auch wenn viele US-Firmen erst jetzt dem Druck nachgeben und Geld an die Aktionäre ausschütten, haben jährliche Dividendenerhöhungen bei anderen Unternehmen bereits Tradition, erläutert Vanderlee. 

So etwa bei dem Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Johnson and Johnson, dessen Dividende 48 Jahre lang kontinuierlich gestiegen ist, oder bei dem Hygieneartikelhersteller Kimberley-Clark, der es auf 39 Jahre bringt. Diese Kontinuität, meint Vanderlee, wird für die Anleger in den nächsten Jahren von entscheidender Bedeutung sein.

"Über langfristig steigende Dividenden können Anleger der Inflation Rechnung tragen und diese ausgleichen", erklärt er. "Besonders wichtig ist das für die Babyboom-Generationen, die ihre Renten gegen Inflation schützen müssen. Ermutigend für sie ist, dass die Ausschüttungsquoten noch niedrig sind und daher viel Spielraum für künftige Dividendensteigerungen bleibt. Dieses Dividendenphänomen ist nicht etwa am Ende, sondern am Anfang, und gerade jetzt ist der Zeitpunkt für Anleger günstig", meint Vanderlee

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