Das Thema bei Maischberger "Ihr da oben, Ihr da unten: Wer sind die wahren Asozialen?"
Zu Gast:
Thomas Kramer (Unternehmer und Investor)
Wolfgang Grupp (Textilunternehmer)
Christo Grossmann (Hartz IV-Empfänger)
Josef Siegel (Ex-IT-Manager, Hartz IV-Empfänger)
Martin Lindner (Bundestagsabgeordneter, FDP)
Dagmar Enkelmann (Fraktionsgeschäftsführerin, Die Linke)
Thomas Kramer
Er galt in den 80er Jahren als Börsenwunderkind in Deutschland mit Millionengewinnen. Er heiratete in die Münchner Verlegerdynastie Burda, mit der er sich später überwarf, und wurde Bauinvestor in Miami (Newsweek: „The German Tycoon"). Thomas Kramer ist ein überzeugter Anhänger des amerikanischen „Way of life": „Die deutschen Sozialgesetze sind der Grund, warum ich nicht in Deutschland sein möchte. Man traut sich doch gar nicht, Leute einzustellen, wenn man weiß, man kriegt sie nur schwer wieder los", sagt der Geschäftsmann.
Wolfgang Grupp
Der schwäbische Textilunternehmer hat weder Verständnis für Unternehmer, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, noch für Millionäre, die ihre Steuern hinterziehen. Er sei stolz darauf, in Deutschland Steuern zu bezahlen. „Solange ich hier Steuern zahle, weiß ich, dass ich Gewinne mache - im Heimatland", sagt Wolfgang Grupp, der nur in Deutschland produzieren lässt und sich rühmt, noch nie einen Mitarbeiter entlassen zu haben.
Christo Grossmann
Sein Auftritt in „Menschen bei Maischberger" sorgte im Frühjahr 2008 für Aufsehen. Eine Hamburger Boulevardzeitung schrieb danach über Christo Grossmann: „Hartz-Schmarotzer brüstet sich: Arbeit ist Scheiße". Arbeiten für den Lebensunterhalt kommt für den gelernten Schlosser (39) noch immer nicht in Frage, trotz Sanktionen und ABM-Maßnahmen. „Nur von Hartz IV leben, ist nicht toll. Aber auf meine Freizeit will ich auch nicht verzichten", sagt der Berliner. Seine politische Forderung: ein Recht auf Arbeitslosigkeit.
Josef Siegel
Der Kaufmann und Programmierer bezieht erst seit wenigen Wochen Hartz IV. Josef Siegel versucht alles, um so schnell wie möglich wieder auf eigenen Füßen zu stehen: „Ich will kein Hartz IV, sondern einen Job." Angst vor Arbeitslosigkeit, vor Armut waren ihm Jahrzehnte lang fremd. Der IT-Manager machte Karriere. Als er vor zehn Jahren arbeitslos wurde, begann sein Kampf gegen den Abstieg. Der heute 58-Jährige nahm jeden Job an, um nicht in Hartz IV zu rutschen. Weil Ende 2009 einer seiner drei Minijobs wegbrach, sah er sich nun gezwungen, Hartz IV zu beantragen.
Martin Lindner
Der Berliner FDP-Politiker plädiert dafür, die Hartz-IV-Sätze zu kürzen. Im Gegenzug sollten die Möglichkeiten für Hartz-IV-Empfänger, sich etwas hinzu zu verdienen, stark ausgeweitet werden. „Wir müssen die Anreize stärken, wieder in Arbeit zu kommen", fordert Martin Lindner. Außerdem müssten arme Kinder vor allem mit Sachleistungen gefördert werden. Es solle „am Ende nicht attraktiv werden, übers Kinderkriegen Geld zu verdienen", sagt der Bundestagsabgeordnete.
Dagmar Enkelmann
Für die Fraktionsgeschäftsführerin der Linken im Bundestag steht fest: „Hartz IV muss weg." Dagmar Enkelmann fordert eine Anhebung der Regelsätze: „Arbeitslose dürfen in diesem Land nicht länger stigmatisiert und diskriminiert werden." Denn: „Kürzen, wo schon jetzt zu wenig ist, ist Klassenkampf von oben."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH. (Redaktion: Carsten Wiese)
Zu Gast:
Thomas Kramer (Unternehmer und Investor)
Wolfgang Grupp (Textilunternehmer)
Christo Grossmann (Hartz IV-Empfänger)
Josef Siegel (Ex-IT-Manager, Hartz IV-Empfänger)
Martin Lindner (Bundestagsabgeordneter, FDP)
Dagmar Enkelmann (Fraktionsgeschäftsführerin, Die Linke)
Thomas Kramer
Er galt in den 80er Jahren als Börsenwunderkind in Deutschland mit Millionengewinnen. Er heiratete in die Münchner Verlegerdynastie Burda, mit der er sich später überwarf, und wurde Bauinvestor in Miami (Newsweek: „The German Tycoon"). Thomas Kramer ist ein überzeugter Anhänger des amerikanischen „Way of life": „Die deutschen Sozialgesetze sind der Grund, warum ich nicht in Deutschland sein möchte. Man traut sich doch gar nicht, Leute einzustellen, wenn man weiß, man kriegt sie nur schwer wieder los", sagt der Geschäftsmann.
Wolfgang Grupp
Der schwäbische Textilunternehmer hat weder Verständnis für Unternehmer, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, noch für Millionäre, die ihre Steuern hinterziehen. Er sei stolz darauf, in Deutschland Steuern zu bezahlen. „Solange ich hier Steuern zahle, weiß ich, dass ich Gewinne mache - im Heimatland", sagt Wolfgang Grupp, der nur in Deutschland produzieren lässt und sich rühmt, noch nie einen Mitarbeiter entlassen zu haben.
Christo Grossmann
Sein Auftritt in „Menschen bei Maischberger" sorgte im Frühjahr 2008 für Aufsehen. Eine Hamburger Boulevardzeitung schrieb danach über Christo Grossmann: „Hartz-Schmarotzer brüstet sich: Arbeit ist Scheiße". Arbeiten für den Lebensunterhalt kommt für den gelernten Schlosser (39) noch immer nicht in Frage, trotz Sanktionen und ABM-Maßnahmen. „Nur von Hartz IV leben, ist nicht toll. Aber auf meine Freizeit will ich auch nicht verzichten", sagt der Berliner. Seine politische Forderung: ein Recht auf Arbeitslosigkeit.
Josef Siegel
Der Kaufmann und Programmierer bezieht erst seit wenigen Wochen Hartz IV. Josef Siegel versucht alles, um so schnell wie möglich wieder auf eigenen Füßen zu stehen: „Ich will kein Hartz IV, sondern einen Job." Angst vor Arbeitslosigkeit, vor Armut waren ihm Jahrzehnte lang fremd. Der IT-Manager machte Karriere. Als er vor zehn Jahren arbeitslos wurde, begann sein Kampf gegen den Abstieg. Der heute 58-Jährige nahm jeden Job an, um nicht in Hartz IV zu rutschen. Weil Ende 2009 einer seiner drei Minijobs wegbrach, sah er sich nun gezwungen, Hartz IV zu beantragen.
Martin Lindner
Der Berliner FDP-Politiker plädiert dafür, die Hartz-IV-Sätze zu kürzen. Im Gegenzug sollten die Möglichkeiten für Hartz-IV-Empfänger, sich etwas hinzu zu verdienen, stark ausgeweitet werden. „Wir müssen die Anreize stärken, wieder in Arbeit zu kommen", fordert Martin Lindner. Außerdem müssten arme Kinder vor allem mit Sachleistungen gefördert werden. Es solle „am Ende nicht attraktiv werden, übers Kinderkriegen Geld zu verdienen", sagt der Bundestagsabgeordnete.
Dagmar Enkelmann
Für die Fraktionsgeschäftsführerin der Linken im Bundestag steht fest: „Hartz IV muss weg." Dagmar Enkelmann fordert eine Anhebung der Regelsätze: „Arbeitslose dürfen in diesem Land nicht länger stigmatisiert und diskriminiert werden." Denn: „Kürzen, wo schon jetzt zu wenig ist, ist Klassenkampf von oben."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH. (Redaktion: Carsten Wiese)
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