15.06.2012 Wenige Tage vor dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Mexiko haben EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy bekräftigt, die Staatsschuldenkrisen umfassend anzugehen sowie die finanzielle Stabilität im Euro-Raum zu wahren.
"Die Situation im Euro-Währungsgebiet wird auf dem diesjährigen G20-Gipfel ein wichtiges Gesprächsthema sein. Wir werden unseren festen Willen bekräftigen, die finanzielle Stabilität in der Eurozone und ihre Integrität zu wahren. Darüber hinaus werden wir unseren Wunsch deutlich machen, dass Griechenland im Euro-Währungsverbund verbleibt und seinen Verpflichtungen nachkommt. Schließlich werden wir unseren Partnern mitteilen, dass wir dabei sind, unsere Wirtschaftsunion zu stärken, damit sie mit der Währungsunion Schritt hält."
Im mexikanischen Los Cabos wollen die Staats- und Regierungschefs den Los-Cabos-Aktionsplan für Wachstum beschließen. Die EU legt dabei Wert auf gleichzeitige Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen sowie eine stärkere Förderung der Weltkonjunktur. Barroso und Van Rompuy wollen beim Gipfel auf die bis 2013 abgeschlossenen Finanzmarkt-Reformen in der EU verweisen und ihre Partner dazu ermuntern, entsprechende G20-Beschlüsse ebenfalls umzusetzen.
In Bezug auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) erklärten sie, dass die EU-Mitgliedstaaten die 2010 April beschlossenen IWF-Reformen fristgerecht umsetzen werden und appellierten an die anderen IWF-Mitglieder, diesem Beispiel zu folgen. Es sei auch notwendig, die Rechenschaftspflicht, die Kontrolle und die Effektivität des IWF zu verbessern.
Beide Präsidenten warnten zudem vor einer Marktabschottung. Diese nehme in besorgniserregender Weise zu und gefährde so das multilaterale Welthandelssystem. Für Wachstums- und Beschäftigungsförderung müsse der Welthandel stattdessen erleichtert werden. Mit Blick auf die nächste Woche in Brasilien beginnende "Rio+20"-Konferenz mahnen Barroso und Van Rompuy einen erfolgreichen Abschluss des Treffens an. Entwicklung, Ernährungssicherheit und integratives, umweltfreundliches Wachstum können nur gelingen, wenn sie auf einer umweltschonenden und integrativen Wirtschaft in allen Ländern, ungeachtet ihres Entwicklungsstands, basieren.
Die vollständige (englische) Pressemeldung dazu finden Sie hier.
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