Dienstag, 1. November 2011

U.S. Präsident Barack Obama will eine Firewall gegen die Ausweitung der Krise in Europa


 

On 2011/10/31, in Uncategorized, USA-Europa, by Amerika Dienst 


WASHINGTON – (AD) – Nachfolgend veröffentlichen wir einen Gastbeitrag von US-Präsident Barack Obama zur Schuldenkrise in Europa, der am 28. Oktober 2011 in der Financial Times erschienen ist.

Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der größten Volkswirtschaften nächste Woche in Cannes (Frankreich) treffen, werden die Amerikanerinnen und Amerikaner auf das entschlossene gemeinsame Handeln warten, durch das wir die Weltwirtschaft vor zwei Jahren vor einer durch jahrelange Verantwortungslosigkeit ausgelösten Finanzkrise retten konnten.

Weil die G20 damals aufeinander abgestimmte Maßnahmen ergriff, konnte die Weltwirtschaft wieder zu wachsen. 

Die Schwellenländer erholten sich. 

Die Vereinigten Staaten konnten in 19 aufeinander folgenden Monaten Arbeitsplätze im Privatsektor schaffen – das entspricht 2,5 Millionen neuen Arbeitsplätzen.

Dennoch hat sich der Fortschritt nicht schnell genug eingestellt, und die Erholung ist weltweit auch heute noch instabil. 

Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind arbeitslos. 

Unterbrechungen in der Ölversorgung, das tragische Erdbeben in Japan und die Finanzkrise in Europa haben zur Abschwächung der Konjunktur beigetragen. 

Das Wachstum in den Schwellenländern hat sich verlangsamt. 

Die globale Nachfrage geht zurück.

Die Herausforderung ist klar: 

Wir müssen uns weiter auf starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum konzentrieren, das die globale Nachfrage stützt und Arbeitsplätze und Chancen für unsere Bürgerinnen und Bürger schafft. 

Das erfordert Maßnahmen in verschiedenen Bereichen:


Erstens werden die Vereinigten Staaten als größte Volkswirtschaft der Welt weiter eine Führungsrolle übernehmen. 

Das Wachstum der Weltwirtschaft kann am effektivsten beschleunigt werden, indem wir das Wachstumstempo der US-Wirtschaft beschleunigen. 

Daher ist es meine oberste Priorität, Arbeitsplätze für Amerikanerinnen und Amerikanern zu schaffen. 

Deshalb habe ich das Gesetz für Arbeitsplätze (American Jobs Act) vorgelegt. 

Unabhängige Ökonomen bestätigen, dass damit fast zwei Millionen Arbeitsplätze geschaffen, die Nachfrage gesteigert und das US-Wirtschaftswachstum gefördert würde. 

Deshalb habe ich richtungsweisende Handelsabkommen mit Südkorea, Kolumbien und Panama unterzeichnet. Sie schaffen Arbeitsplätze, helfen uns, unsere Exporte zu verdoppeln und tragen zur Erhaltung unserer Wettbewerbsfähigkeit bei.

Gleichzeitig nutzen wir die Ausgabenreduzierung in Höhe von fast einer Billion US-Dollar, auf die wir uns im Sommer geeinigt haben. 

Ich habe einen umfassenden und ausgewogenen Plan vorgelegt, mit dem wir unser Defizit in den nächsten Jahren maßgeblich reduzieren können, ohne die aktuelle Erholung zu beeinträchtigen. Gleichzeitig schafft er die Grundlage für zukünftiges Wachstum.

Zweitens muss die Krise in Europa so schnell wie möglich bewältigt werden. 

Unsere europäischen Bündnispartner haben diese Woche entscheidende Fortschritte bei der Entwicklung einer Strategie erzielt, die das Vertrauen in die europäischen Finanzmärkte wiederherstellt und eine wesentliche Grundlage schafft, auf der wir aufbauen können.

Angesichts des Ausmaßes der Herausforderung und der Bedrohung für die Weltwirtschaft ist es für uns alle wichtig, dass diese Strategie erfolgreich umgesetzt wird. 

Dazu zählt auch die Einrichtung einer glaubwürdigen Firewall, die eine Ausweitung der Krise verhindert, die europäischen Banken stärkt, einen nachhaltigen Weg für Griechenland vorgibt und die strukturellen Probleme angeht, die der aktuellen Krise zugrunde liegen.

Die Europäische Union ist der größte Wirtschaftspartner der Vereinigten Staaten und ein entscheidender Anker der Weltwirtschaft. 

Ich bin zuversichtlich, dass Europa über die finanziellen und wirtschaftlichen Fähigkeiten verfügt, diese Herausforderung zu meistern, und die Vereinigten Staaten werden ihre europäischen Partner bei der Bewältigung der Krise weiter unterstützen.

Drittens muss jedes Land seinen Teil dazu beitragen, ein ausgewogenes und nachhaltiges weltweites Wachstum zu gewährleisten, damit wir nicht wieder in die alten Unausgewogenheiten zurückgleiten. 

Für einige Länder bedeutet das, sich mit den eigenen finanzpolitischen Herausforderungen auseinanderzusetzen. 

Länder mit hohen Überschüssen müssen zusätzliche Schritte zur Unterstützung des Wachstums ergreifen. 

Exportorientierte Länder müssen sich für die Erhöhung der Binnennachfrage einsetzen. 

Ein entscheidendes Werkzeug für die Beschleunigung dieser Veränderung sind die Wechselkurse, einschließlich der marktbestimmten Wechselkurse.

Die Vermeidung alter Unausgewogenheiten bedeutet auch, dass Finanzreformen, die zur Verhinderung einer weiteren Finanzkrise beitragen können, zügig umgesetzt werden müssen. 

In den Vereinigten Staaten führen wir die rigorosesten Reformen seit der Weltwirtschaftskrise durch. 

Alle Mitgliedsländer der G20 müssen sicherstellen, dass die Banken das Kapital haben, das sie benötigen, um Erschütterungen der Märkte zu überstehen. 

Außerdem muss es mehr Überwachung und Transparenz geben, damit exzessive Risiken, insbesondere in Bezug auf Derivate, vermieden werden.

Und schließlich müssen die Länder der G20 enger zusammenarbeiten, um die vielen globalen Herausforderungen, die unseren gemeinsamen Wohlstand beeinflussen, zu meistern.

Wir müssen unserer Verpflichtung nachkommen, Subventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen und zu Volkswirtschaften des 21. Jahrhunderts übergehen, die auf sauberen Energien gründen. 

Während wir eine Entwicklung fördern, die den Ländern einen Weg aus der Armut aufzeigt, können wir uns auf die Infrastruktur, die Finanzen und die gute Regierungsführung konzentrieren, die Wachstum ermöglichen. 

Während wir uns dafür einsetzen, am Horn von Afrika Menschen vor Hungertod und Dürre zu bewahren, müssen wir gleichzeitig in die Lebensmittelsicherheit und landwirtschaftliche Produktivität investieren, die zukünftige Hungersnöte weniger wahrscheinlich und diese Regionen selbständiger werden lassen.

Als wir vor zwei Jahren in London zusammenkamen, wussten wir, dass der Weg zur Erholung weder einfach noch schnell sein würde. 

Aber gemeinsam haben wir eine Lösung gefunden, die die Weltwirtschaft vom Rande einer Katastrophe zurückholte. 

Diese Führungsstärke haben wir bereits gezeigt. 

Diese Führungsstärke brauchen wir jetzt, um die wirtschaftliche Erholung aufrechtzuerhalten und in unseren eigenen Ländern und auf der ganzen Welt Arbeitsplätze zu schaffen.


Den Originaltext des Gastbeitrages von U.S. Präsident Barack Obama in der Financial Times mit dem Titel "A Firewall To Stop Europe`s Crisis Spreading" finden Sie hier 
 
Den Originaltext aus dem Weissen Haus in Washington finden Sie hier: 

Op-ed by President Obama: A firewall to stop Europe's crisis spreading
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